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FIAC2011


   

Grand Palais

FIAC2011

vom 20.10.-23.10.2011
im Grand Palais des Champs Élysées
in Paris
   

 

FIAC2011 vom 20.10.-23.10.11 Eine Rückschau

 

Mit Jeff Koons, Anish Kapoor, Jonathan Meese, Albert Oehlen, Richard Prince oder Takashi Murakami sind nicht nur die etablierten Stars der Contemporary Art Scene in Paris vertreten.

 

VIP Terrasse VIP Aufgang
im Grand Palais
   

In historisch schöner Kulisse, eingebettet im Herzen von Paris, präsentiert sich die 38th FIAC im Grand Palais. Der Renovierung der Galerieräume im Louvre ist es in diesem Jahr fast schon zu verdanken, dass die FIAC geschlossen im Grand Palais stattfindet. Auch die oberen Stockwerke des Grand Palais des Champs-Élysées werden zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder bespielt. Eigens für die Show sind die oberen Etagen hergerichtet worden. Große Unterstützung hierfür erfuhr die FIAC durch den Präsidenten des Grand Palais, Jean-Paul Cluzel. Konzentrierter wurde die FIAC auch durch den Verlust von knapp über 1000 m2 Ausstellungsfläche.

Jedoch mit 168 Galerien aus 21 verschiedenen Ländern versammelt sie ein sehr buntes und hoch spannendes Ausstellerkonzept sowohl des Pariser als auch des internationalen Markts moderner und zeitgenössischer Kunst.

Interessant sind die Zahlen der ausstellenden Länder zu lesen. Denn der subjektive Eindruck entsteht, als wären die US Galerien, vor allem die N.Y, mit ihren Künstlern allgegenwärtig vertreten. Auch wenn sich die Pariser Galerien ganz und gar nicht zu verstecken brauchen. Die Berliner Szene erscheint auch recht stark, präsentieren die Galerien doch recht deutsche Positionen. Tatsächlich führend mit 54 Galerien sind die gastgebenden Franzosen, gefolgt mit 26 Galerien aus Amerika, Deutschland mit 21 Galerien immerhin auf Platz Drei, 12 aus Italien, 11 aus Belgien, 10 aus England und 9 aus der Schweiz. Zum ersten Mal sind Galerien aus Brasilien, der Türkei und Südafrika dabei. Die FIAC verzeichnet 37 Galerien, die ein Debut hinlegen oder nach langer Abwesenheit wieder zurück sind.

Neben den Etablierten der Contemporary Art Scene sind auch die schon fast zu den heutigen Klassikern zu zählenden Künstler Anselm Kiefer oder Georg Baselitz, beide international groß vertreten durch Galerien wie Gagosian, Ropac oder White Cube, zu bestaunen. Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Jean-Michel Basquiat blitzen bei einem Rundgang natürlich immer wieder durch.

Klassiker der Moderne sind wieder umwerfend bei Henze&Ketterer arrangiert, doch auch bei Gmurzynska, Van de Weghe, Pace oder LeLong sind weitere Schätze zu entdecken.

Wenig Videokunst oder Fotographie wird gezeigt. Hierfür ist im Museum d`Histoire Naturelle Jardin des Plantes ein eigener Ausstellungsort ins Leben gerufen worden. Das Hauptaugenmerk im Grand Palais liegt neben den Installationen auf Bildender Kunst und Grafik.

Vincent Ganivet Vincent Ganivet
im Jardin des Tuileries
Vincent Ganivet · Rivières · 2005
· Betonblocksteine  ·  Größe variabel
 

Plastiken und große Rauminstallationen sind im Park der Tuilerien zu bewundern. Auf dem Weg zum Louvre zeigen sich großartige Kunstwerke, wie die von Vincent Mauger, Danh Vo oder Vincent Ganivet. Vor dem Hintergrund der imposanten Pariser Wahrzeichen erleben manche Kunstwerke ein ganz eigenes bleibendes Bild.

Vincent Mauger Vincent Mauger
im Jardin des Tuileries
Vincent Mauger ·  La Somme des Hypothèses ·  2011
· Holz, Stahl · Aluminium, Durchmesser 5 Meter

Die FIAC hätte keinen passenderen Rahmen für die Präsentation finden können. Kühne Stahlkonstruktionen und der lichtdurchflutete Kuppelbau des Grand Palais lassen den vergangenen Glanz auferstehen. In Inneren tummelt sich ein beflissenes Sammlerpublikum aus Übersee, Europa und Asien. Überraschend viel Deutsch ist auf den Gängen zu vernehmen. Ist die FIAC doch zunächst eine zutiefst französische Angelegenheit, schafft sie doch spielend die Verbindung zum internationalen Kunstmarkt.

Grand Palais Kojen Darf Wader
Eindruck auf der Messe im Grand Palais Darth Wader

Zum großartigen Rahmen passen die teils sehr liebevoll und detailreich in Szene gesetzten Präsentationen der Galeriekojen mit aufwendigen Installationen.

Pilar Albarracin Asneria Pilar Albarracín
Pilar Albarracin ·  Asnéria ·  2010
· Installation mit Büchern, Magazinen und ausgestopften Esel ·

Nach wie vor bereiten ganzheitliche, begehbare Kunstwerke großes Vergnügen. Ein Blockhaus mit Hirschkopf zur Begrüßung und ein Echsenskelett mit vielen kleinen bunten Bausteinen drum herum drapiert, die der Sammelwut des Künstlers geschuldet sind, laden uns in sein Inneres ein. So zeigt uns Mark Dion, vertreten durch die Pariser Galerie In Situ Fabienne Leclerc, den Ursprung und Aufbau allen Lebens. Tief französisch und doch für seine amerikanischen Landsleute, beleuchtet die Installation Dan Flavins, bei Zwirner, in blau, weiß und rot den 200sten Geburtstag der franz. Revolution.

Mark Dion Mark Dion
· 
The Dark Museum ·  2011
· Holzhäuschen mit Heidekraut-giebeldach ·
Mark Dion





Neben vielen Künstlern aus den USA als Vertreter der Gegenwartskunst, sind auch etliche aus dem asiatischen Raum auf Käufersuche. Vertreten auch durch namhafte Galerien.

Sarkis   Richard Jackson
Sarkis ·  Monocycles des années zéro ·  2011
· 19 Fahrräder, Lack, Federn
Richard Jackson  ·  Bad Dog ·  2007
· Harz

Doch kaum ein Preis ist an den Werken zu sehen. Alles scheint Verhandlungssache zu sein und Gerüchte über halsbrecherische Summen schwirren über die Gänge. Die etablierten Contemporary Artists sollen alle um die 50.000 € aufwärts rangieren. Doch auffallend viele rote Punkte haften bereits am Tag der Preview neben den Kunstwerken. Und so verspricht die FIAC für die Galerien eine sehr erfolgreiche Messe zu werden. Das Publikum ist bester Laune und wollte man die Verkäufe als Gradmesser der gegenwärtigen Situation nehmen, wäre die Krise vom Kunstmarkt noch weit entfernt. Momentan beträgt der Wert der Nichtverkäufe zeitgenössischer Kunst 34 %. Vor der Krise 2008 waren es bereits 44 %. Zumindest in Paris scheint das Publikum nicht in Sorge einer weiteren Preisbereinigung zu sein.

Bleibt ein nachhaltiger Eindruck der Kunst vor dem ganz besonderen und großen Flair von Paris.

 

Weitere Impressionen:  

Ugo Rondinone Claude Leveque 
Ugo Rondinone· World Wide Web · 2010
· Holz, Hardware, Lack · 
Claude Lévêque · Ciel · 2011
· Holz, Neon blau · 

Mircea Cantor
Mircea Cantor · Monument for the end of the world  · 2006 · Holz, Windspiel, Ventilator · 

Tadashi Kawamata
Tadashi Kawamata · Tree Hut Plan Group 3  · 2011
· Holzmodell, Blech, Malerei · 

Jean-Michel Basquiat
Jean-Michel Basquiat · Untiteld (Sheriff)  · 1981
· Acryl u. Ölstift auf Leinwand · 

Philippe Congee
Philippe Congnée · Tel-Aviv 1· 2011
· Malerei, Wasch auf Leinwand · 

Performance
Performance · 2011 · 

Tunga
Tunga · Boneco de esponjas com périolas · 2010 - 2011 · Silberstahl, Perlen, gefärbter Schwamm · 

Doug Aitken
Doug Aitken · 1968 Black · 2011
· schwarzer Spiegel, Schaumstoff, Holz · 

Takashi Murakami
Takashi Murakami· As the interdimensional waves run through me, I can distinguish between the voices of Angel and Devil!· 2011 · Acryl u.Blattgold auf Holz gezogen · 



....und viele viele mehr....

Eine beeindruckende Show 2011!